Elke

1. Persönliche Infos:
Mein Name ist Elke, 64 Jahre alt, mit Frank verheiratet, selbstständig, seit 1996 Heilpraktikerin, Homöopathin, Geschäftsfrau: mit Frank Anfang der 90er Jahre unsere Firma gegründet, seit mehr als 20 Jahren Buddhistin, in den letzten 6 Jahren das Heilhaus Lüneburg aufgebaut
2. meine Vision von Gemeinschaft:
– Mehrgenerationen-Lebensprojekt: mit Menschen verschiedenen Alters, Berufen, Herkunft, religiösen Einstellungen in unterschiedlichen Wohnformen – von WG bis zu einzelnen Wohneinheiten und vielen Gemeinschaftsbereichen
– wir entscheiden zusammen über das, was unser Land und gemeinsames Leben betrifft
– mein Schwerpunkt liegt auf dem Heilbereich: von Geburt über Leben bis Sterben, wir lernen, unser Wissen zusammenzutun, uns gegenseitig zu unterstützen, aus dem Konkurrenzdenken auszusteigen und zum Wohl von vielen Lebewesen wirken zu können
– ökologische Landwirtschaft, Permakultur
– freie Schule, Kinderhaus
– gemeinsam essen
– Kunst, Kultur, Konzerte, Filme
– Seminare anbieten, mich inspirieren sehr der Dalai Lama, Gerald Hüther, Bruce Lipton
– regionale und darüber hinaus Venetzungen
– Platz für Geborgenheit und Freiheit, in dem wir gern alt werden möchten
3. Mein Beitrag in der Gemeinschaft:
– Ich organisiere gern Veranstaltungen, praktiziere Homöopathie und Hypnotherapie, baue gern Projekte mit auf, bin zuverlässig
– habe Lust, mich auf neue Menschen und Ideen einzulassen, bringe meine buddhistischen FreundInnen (Mönche und Nonnen) gern mit zu Veranstaltungen
– habe mehrere Lebensprojekte besucht (Tempelhof, Tamera, Heilhaus Kassel, Heilhaus Oase Rettin, Oya) und bringe Erfahrungen mit
– koche ab und zu gern vegetarisch (auch Fisch)
4. Meine Vorstellung von Alltag in der Gemeinschaft
– Ich lebe mit Frank im Glücks-Haus
– wir treffen uns regelmäßig zu Projektideen und – umsetzung oder zu Gemeinschaftsbildungsterminen, die extern gecoacht werden
– in Konfliktsituationen nutzen wir unterschiedliche Methoden, auch externe Unterstützung
– wir hören uns zu, teilen uns mit und übernehmen die volle Verantwortung für uns selbst
– mit mindestens 51 % Freude und Leichtigkeit !!!
– wir reden nicht übereinander, sondern miteinander
– zusammen träumen, feiern, tanzen, meditieren, lachen, streiten und versöhnen
– wir lernen, andere so sein zu lassen und niemand „therapiert“ ungefragt andere
5. Wann will ich starten?
Sobald ein geeigneter Ort gefunden ist
Frank

Wer bist du?
Frank, 61 Jahre jung, seit 23 Jahren mit Elke verheiratet, Philosoph mit Abschluss 1988 in HH, seit 1991 selbständig mit Firma in Bad Bevensen. Wir wohnen seit 2001 sehr schön im Eigenheim in Holzen bei Lüneburg.
Deine Vorstellung/Vision/Traum von Gemeinschaft?
Eine große Gemeinschaft, die sozial, ökologisch und damit enkeltauglich zusammenleben. Mich mit Menschen zusammentun und uns entschließen, Verantwortung füreinander zu übernehmen, fried- u. würdevoll miteinander umzugehen, zugewandt, neugierig und liebevoll zu sein. Gemeinschaft ist für mich ein Zufluchtsort des Aufgehoben-Seins und des Aufhebens, der Nestwärme und der Fürsorge. Gemeinschaft ist ein Prozess, ein in die Zukunft offenes Experimentierfeld des miteinander Aushandelns, um Freude und Leichtigkeit im Umgang miteinander zu erleben. Gemeinschaft verlangt nach radikaler Ehrlichkeit, einer friedvollen und zielorientierten Kommunikation, aber auch das Aushalten-Können von Vielfalt, Anderssein und Widersprüchen. Gern auch spirituell und säkular: „…unendliche Weite und keine Spur von Heiligkeit….“
Du in der Gemeinschaft?
Elke und ich wohnen in den eigenen vier Wänden. Wir freuen, unsere Gemeinschaft zu entwickeln, mit Euch Kommunikationsstrukturen auszuhandeln und den Gemeinschaftsbildungs-Prozess zum Laufen zu bringen. Dazu bedarf es gleich von Anfang an einer externen, sehr erfahrenen Begleitung. Da ich noch in Bad Bevensen auf ca. 50% arbeiten werde und in der Anfangszeit neben einer guten Planung auch sehr viel physische Arbeit im Projekt zu erledigen sein wird, sehe ich mich sowohl mit der Schaufel, dem Pinsel oder dem Bauplan in der Hand.
Ich habe die letzten Jahre mit Elke viele Veranstaltungen organisiert, Menschen eingeladen, die uns begeistert haben und würde das im Rahmen des Projekts gerne fortsetzen. Darüber hinaus würde ich auch gern den Kontakt zum Umland entwickeln, vertiefen und pflegen.
Wie stellst du dir das Zusammenleben/den Alltag vor?
Vertrauen und Verbundenheit beruhen auf Ehrlichkeit, Offenheit, Transparenz, Empathie, psychischer Resilienz und einer wertschätzenden Kommunikation. Gepaart mit der Einsicht, dass wir zwar unterschiedliche Meinungen und Haltungen haben können, aber in unserem Mensch-Sein gleichwertig und gleichwürdig sind. Diese Haltung möchte ich kultivieren.
Konsensuale Entscheidungen halte ich für erstrebenswert, sowie Lösungen für Blockaden und Stillstand. Auch im Rückzug und der Stille kann ich verbunden bleiben.
Wie ist dein Zeithorizont?
01.07.2020
Christine

Wer bist du? (biographische Eckdaten)
Ich bin Christine, 37 Jahre, verheiratet mit Marius und Mutter zwei Söhne (Eivind 3J und Jorin 6 Monate). Ich bin Ärztin, habe aber seit Eivinds Geburt nicht mehr als solche gearbeitet und möchte auch eigentlich nicht in den normalen Gesundheitsbetrieb zurückgehen. Ich beschäftige mich mit traditioneller Pflanzenheilkunde, persönlicher Weiterentwicklung, Gefühlsarbeit und möchte in diesem Bereich gerne mit Veranstaltungen (Wildkräuterwanderungen, Jahreskreisfeste, Themenabende), Workshops und Coaching aktiv werden.
Deine Vorstellung/Vision/Traum von Gemeinschaft?
In meiner Vision haben wir eine Gemeinschaft erschaffen, in wir uns und unseren Kindern eine neue Geschichte unserer Kultur erzählen und leben. Eine Geschichte von Fülle, Verbundenheit, Kreislauf, Lebendigkeit, Lebensfreude, in der jeder seinen eigenen Platz und Daseinsberechtigung hat. Wir haben in vielen Bereichen des Lebens (im sozialen Miteinander, Nahrungsversorgung – essbare Landschaften, Permakultur, Bildung, Gesundheit, Eigentumsverhältnisse,…) Modelle geschaffen, wie es anders, enkeltauglicher, nachhaltiger funktionieren kann als in unserer derzeitigen Welt. Wir legen sehr viel Wert auf die Art unseres Miteinander, es entstehen tiefe Verbindungen und wahrhaftige Kontakte. Um dies zu erforschen nehmen wir uns explizit Zeit und Raum. Gemeinschaft der nächste notwendige evolutionäre Schritt, um diese Vision zu erschaffen.
Du in der Gemeinschaft?
Ich möchte einen Heilort in der Gemeinschaft gründen, ein Ort, wo wir uns mit den Themen Gesundheit, Krankheit, Heilung beschäftigen und andere Menschen darin unterstützen, ihren eigenen Heilungsweg zu finden und zu gehen. Der Ort ist sowohl für die Menschen innerhalb der Gemeinschaft als auch für andere Menschen da.
Wie stellst du dir das Zusammenleben/den Alltag vor?
Ich wohne mit meinen Kindern in einer WG mit 4-6 weiteren Erwachsenen und deren Kinder (wenn vorhanden). Wir verstehen uns als Großfamilie, teilen viel, unterstützen uns praktisch im Alltag und nehmen uns regelmäßig Zeit und Raum zur Bearbeitung unserer persönlichen und gemeinsamen Themen in Richtung Potentialentfaltung, zum Erforschen einen tiefen Kontaktes und zum Aufbau einer wahrhaftigen Verbindung.
Zeithorizont?
Ab sofort. Sobald wir eine feste Kerngruppe und einen Ort haben. Gerne noch dieses Jahr.
Thema Finanzierung?
Ich bekomme zur Zeit Elterngeld und plane danach eine Selbstständigkeit. Übergangsweise würde ich auch nochmal in Teilzeit als Ärztin im Gesundheitssystem arbeiten. Ich habe einiges an Erspartem, die ich einbringen kann. Würde Verwandte und Bekannte nach Spenden und Direktkrediten fragen.
Marius

Wer bist du? (biographische Eckdaten)
Marius Blanke, 38, Physiker, Neurowissenschaftler aktuell Familienvater und Hausmann in Lüneburg. Geboren in Berlin, aufgewachsen bei Hamburg. Studium in Trondheim, Norwegen und Marburg. Leben zur Zeit in Lüneburg.
Deine Vorstellung/Vision/Traum von Gemeinschaft
Ich wünsche mir eine Gemeinschaft, die den Traum eines guten, nachhaltigen, freudvollen, aufeinander bezogenen, solidarischen und herzlichen Lebens und Miteinanders auf allen Ebenen umzusetzen sucht. Mit tiefen Beziehung und Verlässlichkeit untereinander und für die Kinder. In allen Lebensbereichen suchen, implementieren, erproben, entwickeln wir Modelle, die dem Leben dienen und Leid an anderer Stelle vermeiden (z.B. Energie, Lebensmittel, Wasserkreislauf, Bauen, Wohnen u.v.m.), die nachhaltig, lokal, eigenverantwortlich und unabhängig sind.
Du in der Gemeinschaft?
Ich sehe mich koordinativ und anpackend. Ich brenne dafür, dass wir den Ort so gestalten und anlegen, dass ein echtes Biotop entsteht, dass uns nährt und dessen Hüter wir sind. Ich will die großen Führungslinien mitentwickeln, Betriebe aufbauen usw. Auf der anderen Seite schlummert in mir ein Traum, für das energetisch-spirituelle Wohlbefinden zu wirken.
Wie stellst du dir das Zusammenleben/den Alltag vor?
Ich sehe eine größere Gemeinschaft, die aus kleineren Bezugsgruppen und Nachbarschaften oder Clans besteht. Meine Bezugsgruppe (ca. 10 Erwachsenen und ihre Kinder) setzt sich aus einer großen WG oder mehreren WGs oder auch einzeln lebenden Menschen zusammen, die ihren Alltag intensiv miteinander teilen. Wir unterstützen uns gegenseitig, die trennenden und nicht-lebensbejaenden Muster abzulegen. Auch baulich ist unser Platz darauf ausgelegt, Bezugsgruppen und Nachbarschaften zu fördern.
Auch in der großen Gemeinschaft investieren wir regelmäßig Zeit in Begegnungs- und Entwicklungsräume, um uns auf einer ganz tiefen Ebene zu sehen und zu zeigen. Wir widmen uns gemeinsam den Schatten und destruktiven Mustern, die wir in uns tragen, auf dass das alte System unsere Gemeinschaft nicht gleich wieder zersetzt.
Zeithorizont?
Ich habe lange genug gewartet. Der Wunsch und die Vision ist lange genug gereift und ich bin zum sofortigen Aufbruch bereit. Ich hätte auch Bock auf einen Zwischenschritt, in dem schnellst möglich Teile unserer Pioniergruppe in einem Projektzentrum zusammenzieht.
Thema Finanzierung?
Aktuell leben wir vom Elterngeld meiner Frau. Einbringen in die Gemeinschaft kann meine kleine Familie etwas Erspartes und Geerbtes.
Für mich wäre für den Lebensunterhalt ein Modell ideal, in dem ich für die Entwicklung des Projektes arbeiten kann und so Mehrwert für uns alle schaffe, (statt außerhalb des Projektes Einkommen anzustreben)… Ich habe so viel Antrieb und Bock das Projekt zu gestalten und dadurch Mehrwert zu generieren, dass “draußen” arbeiten gehen dem Projekt so viel Kraft nehmen würde, dass das für mich nicht sinnvoll erscheint, sondern uns am Ende mehr kostet.
Horst

Wer bist du? (biographische Eckdaten)
56, geschieden, Maschinenbau Ing., bin bei der Lebenshilfe angestellt und arbeite als I-Kraft an der MLK-Schule in Münster…betreue hier einen Jungen mit Handikap Moritz 12Jahre, wohne in Ostbevern in einer kleinen Lebensgemeinschaft
Deine Vorstellung/Vision/Traum von Gemeinschaft?
Ich träumen von einer Lebensgemeinschaft nach Vorbild von Schloss Tempelhof, Zegg oder auch Tamera (hier war ich allerdings noch nicht), ich bin begeistert von Sabine Lichtenfels und Dieter Duhm. Ich brenne für persönliches Wachstum und Heilung, um immer mehr von meinen Schatten zu transformieren und um weiter ins Licht zu kommen. Meine größten Lehrmeister sind hier meine Beziehungen, hier insbesondere meine Frau Mariann und meine Kinder Beatrice und Romy und darüberhinaus die Menschen, die mir sehr nah sind aus meiner Lebensgemeinschaft und aus meinen Wachstumsgruppen – meine Männergruppe und meine Veit Lindau Gruppen – von daher brenne ich für Lebensgemeinschaften in denen Werte wie Respekt, Achtsamkeit, Wahrhaftigkeit, Transparenz, Offenheit, Vertrauen und All-Leader-Prinzip gelebt wird- wie z.B auf der Seite von Schloss Tempelhof beschrieben und wie ich es auch dort erlebt habe.
Du in der Gemeinschaft?
Ich würde mich mit meinen Werten und Erfahrungen dort einbringen….es fällt mir schwer selber von meinen Stärken zu sprechen, aber ich glaube ich hätte Spaß an dem Thema Finanzen, Finanzierung… ich glaube ich bringe hier etwas Wissen mit – habe ein 6 Familienhaus als Bauherrenmodell mit 3 Parteien gebaut und finanziert und eine Doppelhaushälfte gekauft und finanziert – und hätte Freude mich in neue Dinge einzuarbeiten und für „uns“ alleine oder in einem Team mit zu erarbeiten. Ich hätte sehr großen Spass an einer Männergruppe und an einer gemischten Wachstumsgruppe mit einem tiefen Austausch was beschäftigt, blockiert mich gerade?
Auch hat sich in den letzten Jahren mir gezeigt, insbesondere in meiner Lebensgemeinschaft im letzten Jahr, dass ich eine gewisse Kompetenz in Konfliktmoderation, Coaching habe und hier integrativ und verbindend wirke.
Wie stellst du dir das Zusammenleben/den Alltag vor?
Ich wünsche mir einen privaten Rückzugsraum mit Mariann, und viel Gemeinschaftsfläche und Gemeinschaftszeit, Großküche gemeinsames Kochen und essen, großer Gemeinschaftsraum vielleicht mit Kamin/Feuer, Außenbereich mit Feuer, Platz natürlich auch für Kinder, Vertrauen durch Gespräche, gemeinsames Arbeiten und Gruppenarbeit mit Werten wie oben beschrieben.
Konflikte löse ich meiner Meinung nach, indem ich Wahrhaftig und Transparent bin, ich es schaffe von mir von meinen Gefühlen zu sprechen, mich mit meinem Schmerz zeige und Du -Botschaften vermeide. Wenn beide Parteien ihren Anteil in dem Konflikt erkennen und die Verantwortung für ihren Schmerz, den sie empfinden zu 100% zu sich nehmen. Dies ist für mich noch heute jeden Tag mein Ziel in meinen tiefen engen Beziehungen. Ich bin da auf dem Weg und noch längst nicht angekommen.
Zeithorizont?
Momentan bin ich noch durch meine Mutter in Ostbevern gebunden. Meine Mutter ist 88 und hat Pflegegrad 4 und ich versorge Sie mit einem Pflegedienst in ihrer Wohnung. Mein Ziel ist es in ca 2 Jahren in dieser neuen Gemeinschaft zu leben.
Thema Finanzierung?
Ich habe 25 Jahre in der freien Wirtschaft gutes Geld verdient und dieses angelegt. Momentan arbeite ich für die Lebenshilfe und betreue Menschen mit Behinderung. Diese Arbeit ist ortsunabhängig.
Celia

Wer bist du? (biographische Eckdaten)
Ich bin Celia, 33, Kulturanthropologin, Sexualtherapeutin in Ausbildung, in Elternzeit zusammen mit Micha. Ich wohne Hamburg, hier bin ich auch aufgewachsen. Was mich begeistert sind Tanz und Berührung, Begegnung, Bewegung und allgemein die Auseinandersetzung mit meinem Körper. Bevor meine Tochter auf die Welt gekommen ist habe ich Klitorismodelle als Schmuckanhänger hergestellt und mich für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt eingesetzt. Abgesehen von meiner Babypause mache ich gerade eine Ausbildung zur Paar- und Sexualtherapeutin und einen Heilpraktiker für Psychotherapie. Zur Zeit gilt der größte Teil meiner Aufmerksamkeit noch unserer Tochter Alma, die mir eine große Lehrerin ist.
Deine Vorstellung/Vision/Traum von Gemeinschaft?
Ich suche Menschen, mit denen ich durch die Jahreszeiten gehen möchte, mit gemeinsamen Visionen und einer Identität. Wir leben mit der Natur. Wir entwickeln Gemeinsames – in einer Gruppe, die trägt, die anzieht und die nicht mehr am Einzelnen hängt. Wir halten Konflikte aus, wir haben uns gegenseitig im Blick, trauen uns miteinander auch mal was, unsere Kinder wachsen gemeinsam auf, Besuch kommt gern und von weit her. Ich wünsche mir einen Utopieraum, in dem jede*r Einzelne sich traut, sich einzubringen und Neues auszuprobieren. Einfach träumen und machen – damit meine ich ökologische Fragen, soziale/das Miteinander betreffende, pädagogische, arbeitsweltliche… und dabei aus einer Schatzkiste aus Erfahrung, Mut, Werkzeugen und Mitstreitern schöpfen. Für mich ist das Erkunden von gemeinschaftlichem Leben und das Miteinanderlernen ein Stück weit schon das Ziel. In dieser entfremdeten Welt erscheint mir eine ehrliche, direkte Art von Miteinander als radikal. Eine Kultur zu etablieren, die man sofort spürt, wenn man unseren Ort betritt, und die sich in die Welt hinaus tragen lässt, das wäre so ein Lebenswerk, was ich erreichen will.
Du in der Gemeinschaft?
Ich tendiere dazu, mit viel Energie in Beziehung zu gehen. Das scheppert auch manchmal. Ich traue mich, Sachen auszusprechen, die unangenehm sind, die ich aber für wahr halte. Ich lerne aufrichtig gern aus Begegnungen und bin offen für Kritik.
Ich bin kreativ und handwerklich begabt. Ich bin naturverbunden und allgemein gut eingetuned in Stimmungen, Materialeigenschaften und so allgemein in die Welt, die mich umgibt. Ich bin intensiv, umsichtig und loyal. Ich brenne dafür gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen und Heilung in neue Bereiche zu tragen (viele Leute ahnen glaube ich gar nicht, dass ihnen wahrhaftiger Kontakt, Beziehung und Berührung fehlen und gut tun. Auch die Beziehung zu unserer Umwelt und Mutter Erde sind für mich essentiell wichtig und müssten viel radikaler gedacht werden.)
Wie stellst du dir das Zusammenleben/den Alltag vor?
Ich wohne mit meiner kleinen Familie Micha und Alma zusammen, jeder von uns hat ein eigenes Zimmer bzw. Rückzugsmöglichkeit. Die anderen Menschen sind in der Nähe. Man braucht keinen Grund und Verabredung, um Abende mit jemand anderem zu verbringen – es gibt einladende Gemeinschaftsräume, in denen man gern Zeit verbringt, sich trifft und etwas zusammen machen möchte. Neben erwartbaren Sofa- oder Essecken gibt es auch Räume um aktiv miteinander Zeit zu verbringen, etwas zu entwickeln, herzustellen, zu reparieren, zu tanzen, zu pflanzen und derlei Dinge.
So regelmäßig wie man die geteilten materiellen Dinge pflegt, pflegen wir auch unsere Vision und unser Zusammenleben: In wiederkehrenden Runden können Wertschätzung und Konflikte eingebracht werden. Wir experimentieren mit Methoden, damit die Veranstaltung nicht schleppend wird und auch nicht zu viel Raum einnimmt, so dass man bald keine Lust mehr darauf hat. Es gibt zum Beispiel die Option, mit mehreren Kochdienste aufzuteilen, so dass man mal für mehrere kocht und im Gegenzug bekocht wird.
Überhaupt ist die anfallende Arbeit nach Interessen aufgeteilt. Schön wäre, auch für Seminare, Gruppenarbeit, Veranstaltungen usw. Platz zu haben. Menschen kommen zu uns, teilen ihre Expertise mit uns, bringen neue Ideen. Überhaupt gibt es Raum für verschiedene Arbeit – niemand sollte allein im Büro hocken müssen und es gibt Räume für eigene Projekte (um zB verschiedene Behandlungen und Sitzungen anzubieten).
Zeithorizont?
Ich habe jetzt Zeit und Lust und Energien und kann innerhalb weniger Monate mein Leben so umstrukturieren, dass ich umziehen kann. Unsere Wohnsituation ist im Moment so, dass sie noch etwa zwei Jahre gut zu dritt funktioniert, dann wollen wir spätestens den Sprung in etwas Neues wagen.